PSK31 – Digitale Betriebsart im Amateurfunk

Die digitale Betriebsart PSK31 (Phase Shift Keying, 31,25 Baud) gehört seit Ende der 1990er Jahre zu den beliebtesten und effizientesten Übertragungsverfahren im Amateurfunk. Sie wurde speziell entwickelt, um auch bei schmalen Bandbreiten und schwachen Signalen zuverlässige Verbindungen zu ermöglichen.

Entstehung und Hintergrund

Der britische Funkamateur Peter Martinez, G3PLX, stellte PSK31 Ende der 1990er Jahre vor. Sein Ziel: Eine Betriebsart, die ähnlich wie Telegrafie (CW) mit geringer Bandbreite auskommt, dabei aber eine deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeit ermöglicht.

Das Kürzel „31“ bezieht sich auf die Symbolrate von 31,25 Baud – das entspricht etwa 50 Wörtern pro Minute, also einer guten, lesbaren Geschwindigkeit für Funkamateure.

Technisches Prinzip

PSK31 basiert auf Phasenmodulation. Dabei wird die Phase des Trägersignals verschoben, um digitale Informationen zu übertragen. Typischerweise kommt BPSK (Binary PSK) oder QPSK (Quadrature PSK) zum Einsatz.

  • BPSK31: Am einfachsten zu dekodieren, robust gegen Rauschen, aber empfindlich gegenüber Phasenverschiebungen durch Mehrwegeausbreitung.

  • QPSK31: Verdoppelt die Datenrate pro Symbol, benötigt aber eine exaktere Synchronisation.

Die Bandbreite einer PSK31-Übertragung beträgt nur etwa 31 Hz – deutlich schmaler als bei vielen anderen digitalen Betriebsarten. Dadurch können auf einem typischen Kurzwellenband viele PSK31-Signale nebeneinander existieren, ohne sich gegenseitig zu stören.

Betrieb und Anwendungen

Der Betrieb erfolgt meist mit einem PC oder Laptop, auf dem ein Dekodier- und Steuerprogramm läuft (z. B. FLDigi, Ham Radio Deluxe oder DigiPan). Das Audiosignal wird über die Soundkarte verarbeitet, während das Funkgerät auf der gewünschten Frequenz sendet und empfängt.

Besonders beliebt ist PSK31 bei:

  • DX-Verbindungen: Dank der geringen Bandbreite und hohen Effizienz sind auch schwache Signale aus großer Entfernung gut dekodierbar.

  • QRP-Betrieb: Viele Funkamateure arbeiten erfolgreich mit Leistungen von 1–5 Watt.

  • Textbasierten QSOs: Kurze Gespräche, oft in Klartext, ähnlich wie im Chat.

Vorteile von PSK31

  • Sehr schmalbandig und damit effizient in der Frequenznutzung.

  • Funktioniert auch bei schwachen Signalen und geringer Sendeleistung.

  • Weltweit verbreitet und von vielen Funkamateuren genutzt.

  • Einfache Hardware: Oft reicht bereits ein einfaches Interface zwischen PC und Transceiver.

Typische Frequenzen

PSK31 hat sich auf vielen Bändern durchgesetzt, mit Schwerpunkt im Kurzwellenbereich. Typische Frequenzen (USB) sind:

  • 14.070 kHz (20m-Band)

  • 7.035 kHz (40m-Band)

  • 21.070 kHz (15m-Band)

  • 28.120 kHz (10m-Band)

Hier lohnt es sich, mit dem Wasserfall-Diagramm im Software-Decoder nach aktiven Signalen zu suchen.

 

 

PSK31 ist eine klassische digitale Betriebsart, die trotz modernerer Alternativen wie FT8 weiterhin ihre Faszination hat. Sie vereint Effizienz, Einfachheit und den „Chat-Charakter“ einer echten Funkunterhaltung. Besonders für QRP-Freunde und experimentierfreudige Funkamateure ist sie eine spannende Möglichkeit, die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation auszuloten.

 

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